Sanfte Wellen schlagen an den Ostseestrand. Während draußen die Windsurfer kiten, sind wir am Strand im Sommer 1928. Etwas steif stolziert dort der russische Baron Ljowuschka im Frack entlang. Schon von Ferne erspäht ihn die Parfüm-Erbin Octavia, erkennt ihn als „Künstler“ und schickt ihren Diener Jakob, um den Herrn einzuladen. Weiter den Strand entlang haben sich Octavias Arbeiter getroffen, um das „Kapital“ zu lesen. Dort lesen sie vom „Vampirdurst“ des Kapitals nach Mehrwert, finden die Erklärung für dieses Phänomen allerdings eher in einer chinesischen Wanzenseuche … während sich das ungleiche Paar näher kommt: der bald als falsch entlarvte Baron Ljowuschka und die nicht ungefährliche Octavia.
Julian Radlmaier vermischt – wie schon in seinen vorherigen Filmen – seinen ganz besonderen Humor mit einem vermeintlich strengen sozialistischen Lebensentwurf: er betreibt Kapitalismus-Kritik auf seine Art. Sein Hauptdarsteller ist niemand anders als der Regisseur Aleksandre Koberidze, dessen ,Was sehen wir, wenn wir zum Himmel schauen?‘ bei uns im April gestartet ist.
Drehbuch, Regie Julian Radlmaier
Kamera Markus Koob
Besetzung Alexsandre Koberidze, Lilith Stangenberg, Alexander Herbst, Corrina Harfouch, Andreas Döhler, Kyung-Taek Lie
DE 2019, 128 Min., OmU(dt/engl./russ), ab 12