Der junge Staatsanwalt Kornev hat den Bief eines Häftlings erhalten. Der Inhaftierte bittet um den Besuch des Staatsanwalts, um sich über die Haftbedingungen zu beschweren. Als es Kornev gelingt, den Mann zu sehen, zeigt der ihm die Spuren der Folterunge und schlägt vor, dass Kornev sich nach Moskau aufmacht, um den Fall „ganz oben“ publik zu machen.
Der junge Staatsanwalt ist sofort überzeugt und folgt dieser Idee. Doch auch in Moskau lässt man ihn immer wieder auflaufen, oder zumindest so lange warten, bis die meisten Menschen aufgeben würden. Aber nicht Kornev … zu seinem Unglück.
Georgy Demidov schrieb den Roman 1938, während er in Sibirien im Lager saß. Der ukrainische Regisseur Sergei Loznitsa, der seit 2001 in Deutschland lebt, dreht immer wieder anklagende Filme über die Zustände in der Sowjetunion. In ,Zwei Staatsanwälte‘ macht er die Härte und Unnachgiebigkeit des Regimes unter Stalin spürbar, die Zeit der „Großen Säuberung“, die für Millionen von Menschen den Tod bedeutete. Zusammen mit dem justiz-gläubigen Kornev sitzen wir auf den Gängen.
Der Film ist ein ehrliches, aber hartes Lehrstück über den Kampf gegen ein ignorantes (und letztlich inkompetentes) System.
Pressestimmen
"Die Brutalität des Systems ist immer spürbar, sie durchdringt vollständig die Gesellschaft. ’Zwei Staatsanwälte’ ist mit seiner strengen Bildsprache, seiner bedrückenden Innenansicht des Terrors ein erschreckend gegenwärtiger Film.", sagt Radio Eins.
"Mit viel Ruhe und komplett ohne intradiegetische Musik ist der Film inszeniert und entwickelt einen Sog, der das Publikum in diese klaustrophobische Welt zieht und nicht mehr loslässt.", so Blickpunkt Film.
"Ein bedrückender, oft erschreckender Film, der wie ein Spiegelbild des politischen Systems Russlands von heute wirkt.", schreibt Film-Rezensionen.de.
Drehbuch, Regie Sergei Loznitsa
nach dem Buch von Gerogy Demidov
Kamera Oleg Mutu
Musik Christiaan Verbeek
Besetzung Aleksandr Kuznetsov, Aleksandr Filippenko, Anatoliy Belyy, Andris Keiss
FR/DE/LT 2025, 118 Min., russ.OmU, ab 12