Am 27. Januar 1945 wurden die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz befreit. Am 21. Erinnerungstag des deutschen Fußballs gedenkt der HSV zusammen mit den Clubs der 1. und 2. Fußball-Bundesliga der Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland und Europa ausgegrenzt, verfolgt, gequält und ermordet wurden. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt des Gedenkens auf den Überlebenden, ihren Geschichten und ihren Botschaften.
Der HSV begrüßt dazu in diesem Jahr den Holocaust-Überlebenden Herbert Rubinstein.
Herbert Rubinstein wurde 1936 in Czernowitz geboren – das heute in der westlichen Ukraine nicht weit der Grenze zu Rumänien liegt. Seine Kindheit war bestimmt von Flucht und Verfolgung durch sowjetische und rumänische Soldaten, die Czernowitz in der Zeit von 1940 bis 1945 jeweils für eine gewisse Zeit besetzt hatten. Nachdem die Deutschen ein Ghetto in Czernowith eingerichtet hatten, wurden sie durch einen kleinen Zufall vom Transport nach Transnistrien ausgeschlossen und am nächsten Tag das Ghetto von der sowjetischen Armee befreit. Der Vater war im „russischen Jahr“ von der Sowjet-Armee eingezogen worden und kehrte nie zurück.
Erst nach dem Krieg gelang es der Mutter, mit dem etwa zehnjähirgen Herbert zuerst nach Amsterdam und noch einmal zehn Jahre später nach Düsseldorf zu fliehen, wo Herbert zusammen mit seiner Mutter und seinem zweiten Vater eine Damengürtelfabrik gründete.
Herbert Rubinstein arbeitete intensiv in diversen jüdischen und öffentlichen Gremien. Von 1996 an war er für 12 Jahre Geschäftsführer und Vertreter des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein. Für sein Engagement wurde er unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Seine Erlebnisse hat Rubinstein in seiner Autobiografie „Meine vier Leben“ festgehalten.