Nein, in Bhutan, einem kleinen buddhistischen Königreich im Himalaya, ist die Welt noch in Ordnung. Dachte man. Zumindest war sie in Ordnung bis der König auf die Idee kam, sein Volk glücklich machen zu wollen, indem er ihnen zuerst Zugang zu Internet und Fernsehen gab, sich dann selber abschaffen wollte, um die Demokratie einzuführen.
„Wir sind doch schon glücklich“, dachten sich die Menschen verwirrt. Jetzt sollen sie lernen, wie Wahlkampf funktioniert? Und der funktioniert ja nur, wenn man etwas findet, was die Leute spaltet, sonst kann es ja keine zwei Parteien geben, die „wahlkämpfen“ … während im frisch importierten TV ein so genannter 007 rumballert.
Dem alten, hochverehrten Lama eines kleinen Ortes reicht dieses Treiben. Er beauftragt einen jungen Mönch, ein Gewehr heranzuschaffen und kündigt eine wichtige Zeremonie an. Die Spannung im Dorf steigt, die Vorfreude ist riesig. Aber was will der Lama mit dem Gewehr?
Sein erster Spielfilm ,Lunana‘, den Regisseur Pawo Choyning Dorji in einem abgelegenen – nicht über Straßen erreichbaren – Dorf im Himalaya gedreht hatte, war in der Kategorie „Bester internationaler Film“ für einen Oscar nominiert.
In seinem neuen Film – der ebenfalls in einem kleinen, aber mit Straßen an die Zivilisation angebundenen Ort spielt – erzählt er mit viel Humor von den Eigenheiten, vor allem aber von der Liebenswürdigkeit seiner Landsleute. Die mit beeindruckenden Bildern des Himalayas unterlegte, sympathische Komödie überrascht mit smarten Querverweisen auf unsere westliche Welt. ,The Monk and the Gun‘ stellt die Frage, wer wohl das bessere Vorbild ist.
Pressestimmen
"Der Film von Regisseur Pawo Choyning Dorji besticht nicht nur durch seine Geschichte, sondern auch durch die Bilder des Himalayas - und vor allem durch seinen Humor und seine ruhigen Beobachtungen.", meint der NDR.
Die taz schreibt: "Was den Film so liebenswert macht, sind die vielen kleinen Geschichten, die nebenher angedeutet werden. Auch eine sanfte feministische Kritik am patriarchal orientierten Gesellschaftsbild kann aus ihnen herausgelesen werden."
"Ein pfiffiger, selbstbewusster Film von sanftem Humor. Pawo Choyning Dorji wuchs als Diplomatensohn in Indien auf. Er kann zwischen den Welten vermitteln. (...) Immer aber stellt er auch den Einfluss der westlichen Welt in Frage.", so Radio 3.
Drehbuch, Regie Pawo Choyning Dorji
Kamera Jigme Tenzing
Musik Frédéric Alvarez
Besetzung Tandin Wangchuk, Deki Lhamo, Pema Zangmo Sherpa, Tandin Sonam, Harry Einhorn, Kelsang Choejai
BT/TW/FR/US 2023, 112 Min., OmU|dtF, ab 0