52 Jahre ist es inzwischen her, dass ein Team des amerikanischen Senders ABC, das nach München gekommen war, um über die Olympischen Spiele zu berichten, Mediengeschichte schrieb. Es war die erste Live-Übertragung einer Geiselnahme im Fernsehen … als palästinensische Terroristen im olmypischen Dorf elf isrealische Sportler als Geiseln nahmen (und zwei davon sofort töteten).
Das Ganze begann kurz nach 4 Uhr morgens. Bei ABC arbeitete nur ein kleines Team. Recht schnell entschied Geoffrey Mason, der Chef des Teams, die Vorgänge live zu verfolgen – wie ein Sportereignis. Das war 1972 alles andere als selbstverständlich. Wirklich live konnten nur die riesigen TV-Studio-Kameras senden. Der Rest wurde auf 16mm Film geschossen und musste erst entwickelt werden. Allerdings bekamen durch die Übertragung auch die Geiselnehmer wertvolle Informationen...
Tim Fehlbaum schildert die knapp 24 Stunden ganz aus der Perspektive des Nachrichten-Teams. Leonie Benesch (,Das Lehrerzimmer‘) spielt die deutsche Mitarbeiterin, die immer wieder übersetzt, was die deutschen Medien berichten.
Der Film, in dem gleich zu Beginn gesagt wird: „Hier geht es nicht um Politik. Es geht um Emotionen.“, ist so aktuell, weil sich heute wie damals die Frage stellt, wo die Grenze gezogen wird.
Pressestimmen
"In ’September 5’ erzählt Tim Fehlbaum das Münchner Olympia-Attentat 1972 aus der Perspektive der beteiligten Fernsehteams. Das Ergebnis: ein atemberaubendes Kammerspiel.", so die Süddeutsche Zeitung.
"Die Gratwanderung zwischen journalistischem Ehrgeiz, Anstand und Vernunft löst ’September 5’ in einem präzise durchgetakteten und mit 89 Minuten Laufzeit für heutige Verhältnisse ungewöhnlich kompaktem Genrestück geschickt auf.", schreibt der Filmdienst.
Der NDR meint sogar: "Tim Fehlbaums Drama ist ein packender Ensemblefilm aus Deutschland, der bei der diesjährigen Oscarverleihung ganz vorne mitspielen wird!"
Regie Tim Fehlbaum
Drehbuch mit Moritz Binder
Kamera Markus Förderer
Musik Lorenz Dangel
Besetzung Peter Sarsgaard, John Magaro, Ben Chaplin, Leonie Benesch, Zinedine Soualem
DE/US 2024, 91 Min., engl.OmU, ab 12