Der Name Rickmers kommt im Norden häufiger vor. Es gibt also die Reederei in Wilhelmshaven, die den Windjammer Rickmer Rickmers gebaut hat, der seit den 80ern im Hafen liegt…
…und es gibt den auf Föhr geborenen Kapitän Jürgen Rickmers (1825-1907), der schon mit 25 Jahren einen amerikanischen Segler kommandierte. Seine Reisen und Abenteuer führten ihn rund um die Erde. Er brachte tausende Auswanderer von Hamburg nach New York, segelte Goldsucher an die US-Westküste. Er transportierte Baumwolle aus den Südstaaten nach England oder Reis von China nach Charlston. Er hatte die Cholera an Bord, wurde verdächtigt Waffen geschmuggelt zu haben, er musste in den New Yorker Five Points „shanghaien“ (betrunkene Seeleute anwerben) und sank mit seinem Schiff im Taifun vor Hongkong - und überlebte die Havarie gerade so …
Rickmers hatte das Pech, immer zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Er erlebte den Sezessionskrieg in den USA, wo sich an der Sklavenfrage ein Krieg entzündete. Er geriet in den Taiping-Auftsand in China, dem mit bis zu 50 Millionen Toten opferreichsten Bürgerkrieg der Menschheitsgeschichte. Und auch zu Hause, auf seiner Insel Föhr, brach 1864 der Krieg aus. Zudem verlor er 3 seiner Kinder an die Diphterie. Rickmers hatte aber auch das große Glück, stets mit einem blauen Auge davon zu kommen.
Das Live-Musical-Hörspiel ,Jürgen Rickmers – Durch die Stürme des 19. Jahrhunderts‘ erzählt dieses Leben in einer Mischung aus Sound, Musik und Text.
Skript & Regie Daniel Hautmann, Bente Faust
Sprache Peter Bieringer, Franziska Herrmann, Daniel Hautmann
Musik Bente Faust, Hagen Kuhr, Dominik Dittrich