Der Rausch

Am Anfang des Films steht die Erkenntnis von Psychiater Finn Skårderud, den einige Filmkritiker für einen Philosophen halten, andere den Philiosophen für einen Norweger, der da sagte/schrieb: „Der Mensch wird mit 0.5 Promille Alkohol zu wenig im Blut geboren.“ Dazu meinte Winston Churchill: „Ich trinke nie – vor dem Frühstück.“ Nun denn…

Wir sind in Dänemark: Was könnten vier Gymnasiallehrer in der Midlife-Crisis mit Alkohol zu tun haben? Ganz einfach: Sie nehmen sich den Spruch des norwegischen Philosophen zu Herzen. Zwei kleine Schlückchen Wodka zum Frühstück … und ab in den Unterricht. Für Martin ist die „Kur“ wie eine Wiedergeburt: Der Unterricht macht ihm wieder Spaß, die Schüler reagieren positiv auf ihn, und auch in der Ehe gibt es eine Wiederbesinnung auf fast vergessene Gemeinsamkeiten. Es ist natürlich nicht ganz leicht, einen konstanten Pegel zu halten. Und zum Rausch gehört auch der Kater…

Thomas Vinterberg, der mit dem Dogma-Film ,Das Fest‘ 1998 die internationale Filmszene betrat, legt hier einen ganz und gar amoralischen Film vor. Sein ,Rausch‘ ist „als Tribut an das Leben gedacht. Als eine Rückeroberung der irrationalen Weisheit, die den gesunden Menschenverstand hinter sich lässt … wenn auch gelegentlich mit tödlichen Konsequenzen.“

Bei den Oscars 2021 wurde ,Der Rausch‘ gerade als bester ausländischer Film ausgezeichnet – „Best international Feature Film“ – wie es jetzt heißt.