Das hat ein Paar von sich selbst aufgenommen und in ihrem Porno-Zirkel verteilt. Das Paar sind die Lehrerin Emi und ihr Mann. Über Pornhub und Whatsapp landet das Video auf den Smartphones von Emis Schülern und Schülerinnen. Und damit bei den Eltern, die nicht begeistert sind und Emi mit Schwierigkeiten drohen. Emi kann von Glück reden, wenn sie nicht rausfliegt. Soviel zum Sinn von „Bad Luck“ aus dem Filmtitel.
Der Film des Rumänen Radu Jude hat wenig Gnade für die ganz normale Mittelmäßigkeit und ihre katastrophalen Folgen. Er hat auch wenig Respekt vor der Form, die ein Film haben sollte. Auf den kurzen Porno, um den es im Rest des Filmes (vorgeblich) geht und den wir unbedingt gesehen haben sollten, bevor es richtig losgeht, folgt in der Mitte des Werkes ein ABC der modernen Gesellschaft: Armee bis Zen, über Bibliothek, Blondinenwitz, Metapher, Möse und vieles mehr.
Radu Jude zeichnet ein böses Bild seiner rumänischen Heimat und insbesondere der orthodoxen Kirche. Von dort zum westlichen Spätkonsumismus ist aber nur ein kleiner Sprung…
Drehbuch, Regie Radu Jude
Kamera Marius Panduru
Musik Jura Ferina, Pavao Miholjevic
DarstellerInnen Katia Pascariu, Claudia Ieremia, Olimpia Malai, Nicodim Ungureanu, Andi Wasluianu
RO/HR/CZ/LT 2021, 106 Min., dtF|rum.OmU, ab 18