Was wohl nur die Fans wissen – und auch die nicht alle –, wie sehr Elvis als Kind von der Kultur der Schwarzen beeinflusst wurde und begeistert war. Baz Luhrmann stellt dieses Kapitel seinem Film voran und zeigt uns, wie Elvis zu den „seltsamen Bewegungen“ gekommen ist, die praktisch ab seinem ersten Auftritt das Publikum spaltete: Die einen fanden es großartig, die anderen grauenhaft.
Aber Elvis beherrschte nicht nur den hypnotischen Hüftschwung. Er hatte auch sonst eine unglaubliche Bühnenpräsenz, gleich bei seinen ersten Aufnahmen erfand er einen neuen Stil, den Rockabilly. Ob in Memphis oder in Nashville, Elvis war im Studio der unumschränkte Herrscher. Er probierte viel und wusste doch, wo er mit einem Song hinwollte.
Und dann kam der Colonel. Thomas Andrew Parker hieß er, stellte sich als Colonel Tom vor, stammte aus Holland, war Produzent von Country-Musik und wollte Elvis’ Manager werden, sobald er den jungen Musiker das erste Mal sah und spielen hörte. Tom Hanks spielt ihn mit unschlagbarer Gelassenheit, die auch etwas kaltblütiges hat. Die beiden versuchen einen klaren Deal: Elvis macht die Musik, Tom kümmert sich um die Finanzen. Allerdings ist Colonel Tom Parker ein skrupleloser Geschäftsmann, der den kometenhaften Aufstieg von Elvis befördert, aber auch gnadenlos ausnutzt.
Baz Luhrmann (,Strictly Ballroom‘, ,Romeo + Juliet‘, ,The Great Gatsby‘) präsentiert neben seinem Star auch die kulturellen und musikalischen Landschaften der 50er und 60er in gewohnt oppulenter Form und zeigt den Moment, als Amerika „seine Unschuld verlor“.
Regie Baz Luhrmann
Drehbuch mit Jeremy Doner, Sam Bromell, Craig Pearce
Kamera Mandy Walker
Musik Elliott Wheeler
Besetzung Austin Butler, Tom Hanks, Olivia deJonge, Chaydon Jay
und als Künstler David Wenham, Kodi Smit-McPfee, Kevin Harrison, Alton Mason
US/AU 2022, 159 Min., engl.OmU,