Max Ernst hatte 1918 Luise Straus geheiratet und beide waren im Kreis der Kölner Dadaisten engagiert. Als Max Ernst sich 1922 von Luise trennte blieb ihr Sohn Hans-Ulrich (der sich später Jimmy Ernst nannte) bei der Mutter. Luise flüchtete 1933 nach Paris. Der Sohn blieb in Deutschland zurück und arbeitete bis 1938 als Setzer in der Druckerei Augustin in Glückstadt. Mit 18 Jahren ging Jimmy Ernst – mit einem Visum, das ihm sein Ersatzvater besorgt hatte – in die USA.
Der Hamburger Regisseur Christian Bau porträtiert in seinem Film ebenso den Max Ernst-Sohn wie die in dieser Form einmalige Druckerei Augustin in Glückstadt. Denn dort – und nur dort – setzte man Bücher in allen Sprachen und Schriften der Welt. Eine Position, welche die Druckerei bis zu Beginn es digitalen Zeithalters halten konnte.
Zwiebelfische sind in der Sprache der Setzer die Buchstaben, die in den Setzkästen nicht im richtigen Fach liegen.
Sondervorstellung
Am Donnerstag, 9. Oktober um 19 Uhr zeigen wir den Film mit Regisseur Christian Bau in Kooperation mit der Kunsthalle Hamburg. Das Gespräch moderiert Kuratorin Dr. Annabelle Görgen-Lammers.
Regie Christian Bau, Artur Dieckhoff (Dokumentarfilm)
Mit Walter Prueß, Bernd Eberstein, Helmut Bohlmann, Dallas Ernst
Sprecher Burghart Klaußner, Verena Reichhardt
DE 2010, 60 Min., dtF