Der Tramp, der einst von Dorf zu Dorf zog, in einer Welt, die halb noch im 19. Jahrhundert verblieben war, kommt in der modernen Zeit an. Wie viele andere hat er sich angepaßt an die vor kurzem noch undenkbaren Arbeitsbedingungen am Fließband. Hektisch springt der Tramp vor einer großen Maschine von rechts nach links und zieht Schrauben fest. Doch der Mann in der Latzhose ist nicht schnell genug: die schöne Maschinenwelt kommt ins Stocken...
Nach der bekannten Eingangssequenz von Chaplins ,Moderne Zeiten‘ ist der Tramp wieder dort, wo er sich bestens auskennt: auf der Straße der Arbeitslosigkeit und im Gefängnis der kleinen Diebe. Doch diesmal findet er eine ebenbürtige Partnerin. Charles Chaplin schrieb eine große Rolle für seine damalige Lebensgefährtin Paulette Goddard: zu zweit kämpfen sich die beiden durch die harte Zeit von Weltwirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit.
Tatsächlich hatte Chaplin selbst Angst als „schrecklich altmodisch“ zu gelten, als er fast zehn Jahre nach der Erfindung des Tonfilms, einen weiteren Quasi-Stummfilm drehte, in dem es zwar Geräusche und Musik gibt, aber praktisch kein Wort gesprochen wird. Die einzigen Worte des Tramps singt er in einer unverständlichen Sprache: Chaplins Auftritt in einem Variete wird so zum letzten pantomimischen Triumph des Tramps, bevor er so stumm wie er in die Filmwelt kam, diese für immer verlassen wird. Charlie Chaplin über seine Entscheidung, die für den Tramp und seine Partnerin geschriebenen Dialoge nicht zu verwenden: „...mit dem ersten Wort, das er ausspräche, würde sich seine ganze Persönlichkeit ändern. Die geistige Schablone, aus der er geboren war, war ebenso stumm wie die Lumpen, die er trug.“
Drehbuch, Regie Charlie Chaplin
Kamera Roland Totheroh, Ira Morgan
Musik, Schnitt, Produktion Charlie Chaplin
DarstellerInnen Charlie Chaplin, Paulette Goddard, Tiny Sandford, Chester Conklin, Henry Bergman
US 1936, 87 Min., ohne Dialog/mit Musik, ab 6