Daniel Cohn-Bendit, der Studentenführer der 68er und spätere Grünen- und Europa-Politiker, begibt sich auf die Suche nach seiner jüdischen Identität. Ausgangspunkt ist seine Mutter, die eine praktizierende Jüdin war, während Daniel selbst das nie war.
Zusammen mit dem Regisseur hat „Dany“ seine verstreut lebende Familie besucht und beschließt nach ersten Gesprächen, so etwas wie die jüdische Identität im angehenden 21. Jahrhundert zu erforschen. Dabei führt ihn sein Weg auch nach Israel, wo er auf sehr unterschiedliche, pointierte Haltungen zur Frage stößt. In einer anderen Sequenz geht er der Frage nach, wie nahe sich die deutsche und die jüdische Mentalität sind.
Diese Sequenz hat – wie der Titel – persönliche Wurzeln, die sich auf eine Demo im Mai 68 in Paris beziehen. Als Anführer des studentischen „Mouvement du 22 Mars“ drohte Daniel Cohn-Bendit nach den Mai-Demos die Ausweisung. Als Antwort darauf wurde für den 22. Mai eine Demo organisiert, bei der die Studenten skandierten: „Wir sind alle deutsche Juden“ – „Nous sommes tous des Juifs allemands!“
Regie Niko Apel (Dokumentarfilm)
Mit Daniel Cohn-Bendit u.v.a.
FR 2020, 73 Min., frz./dt. OmU