Der englische Hochadel ist ja so unheimlich reich, dass wir uns das gar nicht wirklich vorstellen können. Das hält diese Leute nicht davon ab, irgendwo in einem „Castle“ zu wohnen – mit anderen Worten: auf dem Dorf. Wo vieles doch ziemlich begrenzt ist. Und – um zum Thema zu kommen – auch die Anzahl der möglichen Liebes- und Ehepartner. Emma z.B., Tochter aus gutem Hause, hat gerade ihrer weniger begüterten Freundin Harriet heftig davon abgeraten, den Antrag eines „landwirtschaftlichen Pächters“ anzunehmen. Emma ist jung, clever, aber menschlich noch nicht ganz ausbelichtet (denn wie das geschieht, ist ja schließlich Jane Austens Geschichte in ,Emma‘).
Emma möchte Harriet mit dem Sohn des Pfarrers verkuppeln. Harriet ist nicht begeistert. Und da kommt auch schon ein anderer junger Adeliger – Mr. Knightley hat Jane Austen ihn genannt – und klärt Emma über ihren Fehler auf. Was Emma sehr, sehr ärgert…
Die amerikanische Regisseurin Autumn de Wilde schafft mit ihrer ,Emma‘-Adaption eine moderne, bildverliebte Fassung, die – was die Darstellung des Männer-Frauen-Verhältnisses angeht – auf der Höhe der Zeit ist. Bemerkenswert neben der frischen Ironie des Films ist seine alte/neue Musik … und der Darsteller Bill Nighy als Mr. Woodhouse: Emmas – diesmal nicht tumber, sondern – weiser, aber auch ziemlich verrückter Vater.
Regie Autumn de Wilde
Drehbuch mit Eleanor Catton nach Jane Austen
Kamera Christopher Blauvelt
Musik Isobel Waller-Bridge,
David Schweitzer
DarstellerInneninnenAnya Taylor-Joy, Mia Goth, Gemma Whelan,Tanya Reynolds, Chloe Pirrie
sowie Bill Nighy
GB 2020, 125 Min., engl.OmU, ab 0