Ein Auto fährt über einsame Straßen durch den Nebel. Wir sind in Island. An einem dieser „weißen Tage“, an dem die Toten zu den Menschen sprechen, wie man sagt. Das Auto kommt von der Fahrbahn ab, stürzt die Küste hinunter.
Ingimundur war Polizist. Nach dem seltsamen Verkehrsunfall seiner Ehefrau wurde er vom Dienst freigestellt, besucht einen Psychotherapeuten. Der harte Mann macht es sich nicht leicht. Immerhin baut er sich ein neues Haus und kümmert sich um seine Enkelin, die ihren Großvater wirklich gerne mag.
Wir folgen Ingimundur weit auf seinem Weg durch die Trauer. Aber dann kommt der Tag, an dem alles von vorne losgeht. Eine Freundin seiner Frau bringt einen Karton mit ihren Sachen. Die Reste eines Lebens, das sie ohne ihren Mann führte. In diesem Leben gab es offensichtlich einen anderen Mann.
Der isländische Schauspieler Ingvar E. Sigurðsson, der schon in ,Von Menschen und Pferden‘ außergewöhnlich war, nimmt uns mit auf eine weite Reise. Er beginnt als faszinierender Unsympath, aber wenn er immer grantiger und unfairer wird, müssen wir uns entscheiden, denn das Porträt von Hylnur Pálmason schleift die Härten eines verhärteten Mannes nicht ab. Der isländische Regisseur hat eine Schwäche für lange Einstellungen. Im „Showdown“ des Films trägt der Mann seine Enkelin durch einen langen dunklen Tunnel…
Drehbuch, Regie Hlynur Pálmason
Kamera Maria von Hausswolff
Musik Edmund Finnis
DarstellerInnen Ingvar Eggert Sigurõsson, Elma Stefania Agustsdottir, Sara Dögg Àsgeirsdóttir, Ída Mekkín Hlynsdóttir
Island/DK/SE 2019, 109 Min., dtF