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J’accuse : Polanski erforscht die Affäre Dreyfus

Am 5. Januar vor 124 Jahren wurde ein gewisser Alfred Dreyfus, ein junger jüdischer Hauptmann der französischen Artillerie, wegen Hochverrat verurteilt, degradiert und auf eine ferne Insel im Atlantik verbannt. Im Alltag der Militärs nichts besonderes. Auch wenn der Mann unschuldig und der Prozess fingiert war.

Szenenwechsel. Eher durch Zufall wurde Marie-Georges Picquart im Juli desselben Jahres Chef des militärischen Nachrichtendienstes. Er entdeckte, dass der Verräter in den Reihen der Artillerie noch aktiv war. Als er Beweise in der Hand hatte, wandte er sich an den Kriegsminister … und nichts geschah – denn das Militär kann keine Fehler machen!

Tatsächlich spaltete die „Affäre Dreyfus“ Frankreich wie der Brexit heute Großbritannien – mit dem sprichwörtlichen Riss mitten durch. Über vier Jahre gab es eine unglaubliche Anzahl von politischen und kulturellen Manövern für und gegen den Beschuldigten. Der kluge Picquart wurde eingesperrt und aus der Armee entlassen. Ganze Kabinette traten zurück. Die Häme der rechten Presse gegen die Familie Dreyfus war unerträglich. Am 13. Januar 1898 erschien auf der Titelseite einer befreundeten Literaturzeitschrift (weil „Le Figaro“ ihn nicht mehr veröffentlichte) Emile Zolas mutiges „Ich klage an…!“. Kleines Detail, das heute vergessen ist: Zola wurde festgenommen, freigelassen, sollte wieder festgenommen werden, floh nach London… Ein anderes Detail, das heute nicht viel anders ist: Es kam zu Aufständen und Straßenkämpfen.

Diese Zerrissenheit endete erst, als man 1899 entschied, alle Beteiligten – auch diverse Ministerpräsidenten und Kriegsminister – von der Strafverfolgung in diesem Fall zu befreien. Für Dreyfus arrangierte man eine Begnadigung. Er wurde sogar halbherzig wieder in die Armee aufgenommen. Nochmal weitere sieben Jahre später erreichte Dreyfus einen korrekten Freispruch.

Roman Polanski stellt in seiner spannenden Verfilmung Picquart in den Mittelpunkt – ohne jede Ironie gespielt vom Komiker Jean Dujardin – und schafft damit einen Film auf dem Niveau von „Der Pianist“ und „The Ghost Writer“. ,Intrige‘ ist gleichzeitig ein Film über den damaligen Antisemitismus und über eine Bürokratie, die in ihrer ignoranten „Allmacht“ ein Land spaltet und unglücklich macht – und den Widerstand gegen beides.

Intrige
Start war 6. Februar 2020

Regie Roman Polański

Drehbuch mit Robert Harris nach seinem Roman

Kamera Pawel Edelman

Musik Alexandre Desplat

DarstellerInnen Jean Dujardin, Louis Garrel, Emmanuelle Seigner, Grégory Gadebois, Mathieu Amalric

FR/IT 2019, 132 Min., frz.OmU|dtF, ab 12

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