Mit viel Vorschusslorbeeren wurde Josef Ratzinger 2005 zum Papst gewählt: Benedikt XVI. 2013 ist er zurückgetreten, was in der ganzen Kirchengeschichte vorher nur einmal vorgekommen war.
Die Recherchen für diesen Film haben schon vor dem Rücktritt Benedikts begonnen, bevor bekannt war, welche dramatischen Wendungen es noch geben würde. Christoph Röhl sprach weltweit mit Insidern, Vertrauten, Wegbegleitern, Kirchenkennern und -kritikern, um Joseph Ratzingers komplexer Geschichte auf den Grund zu gehen. Der Vatikan hat für diesen Film Zugang zu seinem umfangreichen Film- und Bildarchiv gewährt.
Der Film entwirft aus Interviews mit engen Mitarbeitern – wie Georg Gänsewein, dem Privatsekretär des Papstes –, Kennern und Kritikern der Kirche einen detailreichen, spannenden Dokumentarfilm geschaffen. Hier haben die „Talking Heads“ wirklich etwas zu sagen!
„Obwohl ich kein Gläubiger bin, hat mich die außerordentliche Anziehungskraft der weltweiten katholischen Kirche immer fasziniert. Viele denken, dass mit Ratzingers Rücktritt ein Strich unter die mannigfaltigen Probleme und Krisen der institutionellen Kirche gemacht worden ist. Das sehe ich jedoch anders, denn jene Krisen, die während Benedikts Pontifikats zum Vorschein traten, hatten systemischen Ursprung – und bestehen bis heute fort. Ratzingers Abgang hat eine symbolische Bedeutung, die weit über seine eigene Person hinausgeht und essentielle Fragen zum Thema Kirche und Gesellschaft aufwirft."
Christoph Röhl
Regie Christoph Röhl (Dokumentarfilm)
Sprecher Ulrich Tukur
DE 2019, 90 Min., OmU, ab 0