Yoav ist von Israel nach Paris gekommen, um sich einen Wunsch zu erfüllen … und um seiner Heimat ein für alle Mal den Rücken zu kehren. Yoav ist nach Paris gekommen, um Franzose zu werden. Kein Wort hebräisch kommt über seine Lippen. Französisch bringt er sich mit dem Wörterbuch bei. Aber so weit sind wir – ist er – noch nicht.
Denn der Start ist sehr schwer! Er bekommt eine leerstehende, riesengroße, ungeheizte Wohnung. Bei seiner ersten Dusche wird ihm alles gestohlen, was er besitzt. Nackt rennt er durchs Treppenhaus, sucht, klagt, schreit. Aber niemand antwortet. Später entdecken ihn seine Nachbarn, das junge Paar Caroline und Emile, frierend in der Badewanne.
Die Beiden geben Yoav etwas Geld, Kleidung und einen großen gelben Mantel, den er praktisch immer tragen wird … während er eine kleine, verwichste Wohnung bezieht, wo er immer dasselbe Gericht kocht und versucht, Frankreich zu verstehen, dass er vor lauter Hass auf sein eigenes Land nicht wirklich sieht. Nach ein paar seltsamen Jobs, einer Affäre mit Caroline und vielen Gesprächen mit Emile will Yoav Ernst machen: einen Einbürgerungskurs besuchen.
In ,Synonyme‘ begleiten wir den Helden hautnah bei seinen, zum Teil abstrusen und ganz und gar bizarren Abenteuern in der französischen Hauptstadt. Die ausgesprochen bewegliche Kamera zeigt uns Paris mit seinen Augen. In seltener Deutlichkeit spielt der Film des israelischen Regisseurs Nadav Lapid (Goldener Bär bei der diesjährigen Berlinale) mit den Klischees, die er uns auftischt.
Die Synonyme findet Yoav im Wörterbuch: Bald kennt er reichlich starke Worte, um seine Heimat verbal niederzumachen…
Regie Nadav Lapid
Kamera Shai Goldmann
DarstellerInnen Tom Mercier, Louise Chevilotte, Quentin Dolmaire
FR/Israel 2019, 124 Min., dtF|frz.OmU, ab 12