Die 13-jährige Marija verbringt den Sommer bei ihrer Großmutter im Hinterland Litauens. Durch Kristina, mit der sie sich zuerst prügelt und dann bestens versteht, erfährt sie von der Model-Schule. Mit nichts als dem vagen Versprechen einer Karriere im Mode-Business unterziehen sich die Mädchen in der politisch und wirtschaftlich abgehängten Region einer harten Schule, die damit beginnt, gewisse Bewegungen wie selbstverständlich auszuführen … und mit akuten Essstörungen endet, weil irgendwo immer noch zuviel Fleisch ist.
Die Regisseurin Saulė Bliuvaitė erzählt hier von ihren eigenen Erfahungen als junges Mädchen. Ist der Körper der Mädchen nur ein Objekt, das angepasst wird, oder doch der Fluchtweg aus einer chancenlosen Situation? In ihrem Film spannt die Regisseurin einen weiten Bogen zwischen einem tristen Alltag und der Schönheit echter Menschlichkeit und Zuneigung.
Der Debutfilm von Saulė Bliuvaitė gewann auf dem Filmfestival in Locarno den Goldenen Leoparden als bester Film.
Pressestimmen
"Die Regisseurin Saulė Bliuvaitė hat 2024 mit ’Toxic’ beim Filmfestival in Locarno debütiert. Man sieht sofort, warum der Film dort auffiel und nun auch in Deutschland ins Kino kommt. Bliuvaitė findet eine angemessene Form für ein heikles Thema.", schreibt die FAZ.
"Zwischen Sozialdrama und Body Horror erzählt das erstaunliche litauische Regiedebüt ’Toxic’ von jugendlichen Körperbildern." Und: "Den ins Surreale rutschenden Bildwelten des frühen Harmony Korine steht ’Toxic’ deutlich näher als dem ’klassischen’ Miserabilismus.", meint der Tagesspiegel.
"Saulė Bliuvaitė prangert in ihrem eindringlichen Spielfilmdebüt die unerfüllbaren Erwartungen an, die auf jungen Frauen lasten. (...) Eine etwas andere Coming-of-Age-Geschichte mit ganz wunderbaren Laiendarstellerinnen. Und schließlich bekommt man auch nicht alle Tage einen Film aus Litauen im Kino zu sehen.", so Radio 3.
Drehbuch, Regie Saulė Bliuvaitė
Kamera Vytautas Katkus
Musik Gediminas Jakubka
Besetzung Ieva Rupeikaitė, Vesta Matulytė, Giedrius Savickas, Vilma Raubaitė, Eglė Gabrėnaitė
LT 2024, 100 Min., OmU, ab 16