Peru: Saúl gegen RWE

Der Bergführer und Bauer Saúl Luciano Lliuya aus der peruanischen Andenstadt Huaraz entschied 2015 vor ein deutsches Gericht zu ziehen und den Energiekonzern RWE zu verklagen. Er möchte damit erreichen, dass RWE für Schutzmaßnahmen an dem Gletschersee rund 1.500 Meter oberhalb der Stadt Huaraz aufkommt. Die klimawandelbedingte Gletscherschmelze und abgehendes Geröll und Eis lassen seit Jahren den Wasserpegel des Sees gefährlich ansteigen. Eine Flutwelle könnte das Haus von Saúl Luciano Lliuya und einen großen Teil der Stadt zerstören, in dem über 50.000 Menschen leben.

Der Fall RWE ist eine der weltweit meistbeachteten Klimaklagen und könnte dazu beitragen, dass Großemittenten weltweit Verantwortung für ihren Beitrag zur Klimakrise übernehmen müssen. Das Verfahren hat bereits Rechtsgeschichte geschrieben: Das zuständige Gericht stellte 2017 fest, dass private Unternehmen prinzipiell für ihren Anteil an der Klimakrise zur Verantwortung gezogen werden können. In der Klimaklage steht nun ein entscheidender Schritt an. Am 17. und 19. März findet eine mündliche Verhandlung vor dem Oberlandesgericht Hamm statt, für die Saúl nach Deutschland kommt.

Film und Diskussion
Am Donnerstag, 13. März um 19.30 Uhr können Sie im Abaton den Film von Barbara Lohr über Saúl Lliuya sehen.

Im Anschluss ist Saúl Luciano Lliuya zu Gast und wird begleitet von seinen Rechtsanwältinnen Dr. Roda Verheyen und Clara Goldmann. Außerdem zu Gast auf der Bühne ist der Sozialanthropologe Dr. Noah Walker Crawford (London School of Economics) und der Klimawissenschaftler Prof. Dr. Mojib Latif (GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, Kiel).
Es moderiert Klaus Milke, Ehrenvorsitzender von Germanwatch, der das Projekt schon lange begleitet hat.

Wer sich zuvor informieren möchte, wird auf rwe.climatecase.org fündig.