OJ und Emerald, der wortkarge Mann und die smarte Frau, sind Zwillinge. Em wohnt bei OJ auf der Pferderanch draußen in der kalifornischen Wüste, seit der Vater einen mysteriösen, nächtlichen „Überfall“ nicht überlebt hat. Sie spüren, dass da etwas verdammt Großes am Himmel über der Ranch sein Unwesen treibt. Emerald überzeugt OJ, dass sie mit anständigen Bildern des Phänomens viel Geld verdienen können. Was sie brauchen, sind Kameras und dazu auch die passenden Fachleute!
Nicht weit von ihrer Ranch ist der Amusement Park „Jupiter’s Claim“, den ein Japaner betreibt, der als Kind in einer unglücklich geendeten Sitcom mitgewirkt hat. Er hat eine ganze spezielle Beziehung zu dem Ding, das da oben im blauen Himmel hängt, während er mit OJs Pferden seine Show macht.
Jordan Peele hatte 2017 mit ,Get Out!‘ einen Film vorgestellt, der neue Rekorde aufstellte, wie ernst und wie lustig ein Horrorfilm gleichzeitig sein kann – und hat damit einen fulminanten Einstieg als Regisseur markiert. Auch damals spielte (der inzwischen Oscar-prämierte) Daniel Kaluuya einen jungen Mann, der den Mund nicht so recht aufbekommt. In ,Nope‘ ist er derjenige, dem es gelingt, der Versuchung zu widerstehen – und damit eine wunderbar widersprüchliche Message an das Publikum schickt, das dabei zuschaut.
,Nope‘ ist ein starker-Hollywood-Streifen, der auch reflektiert, wie das Spektakel Film die Wahrnehmung verändert hat. Hier ist ein neuer Meister am Werk – zwischen Spielberg und Tarantino –, der seine Show mit Widerhaken spickt, die bei einem Glas nach dem Film zu lebhaften Diskussionen führen können.
Drehbuch, Regie Jordan Peele
Kamera Hoyte van Hoytema
Musik Michael Abels
Besetzung Daniel Kaluuya, Keke Palmer, Steven Yeun, Michael Wincott, Barbie Ferreira, Terry Notary
US 2022, 130 Min., engl.OmU