Es ist ein großer Tag für den Filmstar Daniel. In ein paar Stunden wird er (von Berlin) nach London fliegen, um für einen großen Superheldenfilm vorzusprechen. Immer wieder spricht er den Text, den die Produktion ihm geschickt hat. Aber noch ist Zeit. Da er sich zuhause nicht konzentrieren kann, verzieht sich Daniel in die Kneipe an der Ecke, wo tagsüber wenig los ist. Die Wirtin begrüßt ihn herzlich mit: „Na, wenn das nicht Tom Cruise ist.“
Auch Stammgast Bruno ist höflich, als er Daniel um ein Autogramm bittet, und den Star dann in ein Gespräch verwickelt, bei dem sich Bruno – während er sich gleichzeitig als Wende-Looser vorstellt – als beunruhigend gut informiert entpuppt. Nach und nach wird Daniel ganz mulmig zu Mute: Was will dieser Unbekannte…?
Daniel Brühl spielt Daniel Brühl – könnte man meinen. Was stimmt und auch wieder nicht. In seinem ersten Werk als Hauptdarsteller UND Regisseur hinter der Kamera würzt Daniel Brühl die Erwartungen der Leute an einen Star durchaus mit eigenen Erfahrungen und nicht selbstverständlichen Details. Das Drehbuch dazu hat er mit Daniel Kehlmann geschrieben. Den ebenso höflichen wie lauten und bedrohlichen Fan(?) spielt Peter Kurth: die beiden Vollprofis legen in 90 Minuten ein pointenreiches Psycho-Duell hin, eine Tragikomödie vor ernstem Hintergrund.
Regie Daniel Brühl
Drehbuch mit Daniel Kehlmann
Kamera Jens Harant
Musik Moritz Friedrich, Jakob Grunert
DarstellerInnen Daniel Brühl, Peter Kurth, Rike Eckermann, Aenne Schwarz, Gode Benedix, Vicky Krieps
DE 2021, 92 Min., dtF,