Um das Jahr 2000 in einer ostdeutschen Kleinstadt. Die Brüder Philipp (12) und Tobias (9) sind mit ihren Eltern hierhin gezogen, um in ein neues, noch nicht gebautes Haus einzuziehen. Mit dem Hausbau der Eltern scheint alles im Wachstum, doch erleidet das Familienglück noch während der Bauzeit schon erste Risse. Den Kindern ist einer der Bauleute nicht geheuer. Die Kinder werden Zeugen eines abstürzenden Lebens und ahnen nicht, dass ihnen dasselbe Schicksal drohen könnte.
Der Einzug in das noch unfertige Haus ist für die Familie der bisherige Höhepunkt. Doch der Vater verliert seinen Job. Eine Zeit lang gelingt es der Mutter, die Dinge „weiter am Laufen zu halten“.
Tobi und Philipp werden mitgeschleppt, aber sind alleingelassen mit sich selbst, ohne Orientierung, Halt oder eine Idee von Zukunft. Im Gegensatz zur häuslichen Enge scheint die Landschaft grenzenlos. Endlose Wälder, Rapsfelder und das türkisblaue Wasser der Steinbrüche, in die man springen kann, um der Langeweile für einen Moment zu entkommen. Die Natur wird zum Rückzugsort in einem Leben, in dem es ansonsten wenig Lichtblicke und Vorbilder gibt.
Als die Brüder älter werden, entdecken sie die Welt der älteren Jungs in ihren tiefergelegten VWs. Diese verspricht zunächst Abenteuer, meint aber bald auch Gewalt und Fremdenhass.
Pressestimmen
"Eindringliche Bilder, immer auf Augenhöhe mit den jungen Protagonisten, unverbrauchte Darsteller und eine ganz eigene, vom Buch unabhängige Dramaturgie machen ’Mit der Faust in die Welt schlagen’ zu einem der spannendsten deutschen Filme der letzten Zeit.", findet der NDR.
"Auf diese Weise gelingt ’Mit der Faust in die Welt schlagen’ eine differenzierte Beschreibung des Lebens im ’Osten’, das häufig hinter medialen Klischees verschwindet.", schreibt der Tagesspiegel.
"Mit viel Fingerspitzengefühl und einem guten Gespür für das richtige Timing." Und: "Ein Film über das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden, über Vernachlässigung und die emotionale Verwahrlosung, die daraus resultiert.", so Radio 3.
Drehbuch, Regie Constanze Klaue
nach dem Roman von Autor des Romans Lukas Rietzschel
Kamera Florian Brückner
Musik PC Nackt
Besetzung Anton Franke, Camille Moltzen, Anja Schneider, Christian Näthe, Steffi Kühnert
DE 2024, 110 Min., dtF, ab 12