Ist es nicht Wut, der dieser frühe Film von Mathieu Kassovitz Ausdruck gibt?
Wir sind in einer der „Cités“ von Paris, wo die Migranten auf engstem Raum zusammen wohnen. Gestern Nacht war Randale, die zu einem Großeinsatz der Polizei geführt hat. Der junge Abdel wurde festgenommen und liegt im Krankenhaus. Sehr wahrscheinlich haben die Polizisten auf ihn eingeschlagen. Seine Freunde Vincent, Hubert und Saïd sind wütend, wollen sich rächen. Und das wird möglich, weil ein Polizist seine Waffe verloren hat…
Mit drei starken Darstellern – da ist die „Spiegelszene“ aus ,Taxi Driver‘, diesmal mit Vincent Cassel – und einer Sprache, die dem Slang der jungen Leuten in den Cités entspricht, bricht Kassovitz eine Lanze für die Jugendlichen und zeigt die Gründe für ihre Perspektivlosigkeit.
Pressestimmen
"Zum Kult wurde der Film schon allein wegen seines atemberaubenden Inszenierungsstils mit dynamischen Kamerafahrten (Toiletten-Szene!) einem Hip-Hop-Soundtrack, der vielen erst die Musik der französischen Rapper bekannt machte.", findet der Rolling Stone.
"30 Jahre nach seiner Uraufführung hat ’La Haine’ nichts von seiner Sprengkraft verloren und ist in seiner schonungslosen Kritik an sozialer Ungleichheit, Rassismus und Polizeigewalt aktueller denn je. Ein filmischer Wutausbruch, der Generationen prägte und dessen Einfluss noch immer anhält.", so das Institut français.
Drehbuch, Regie Mathieu Kassovitz
Kamera Pierre Aïm
Musik Assassin
Besetzung Vincent Cassel, Hubert Koundé, Saïd Taghmaoui
FR 1994, 97 Min., frz.OmU, ab 12