Die Angehörigen des Osage-Stammes wurden von weißen Siedlern von ihrem Land vertrieben. Damit das nicht wieder passiert, kauften sie sich ein riesges, unfruchtbares Gebiet oben an der Grenze zu Kansas und lebten dann in diesem neuen Osage-County.
Ein paar Jahre darauf wurde dort Erdöl gefunden. Die Osage waren plötzlich steinreich; sie kauften sich riesige Autos und hatten Weiße als Bedienstete. Der Reichtum zog viele weitere Weiße an, die mit allen möglichen Mitteln (bei Bedarf mit Mord) an die Schürfrechte der Ureinwohner kommen wollten.
Als die Situation immer mehr aus dem Ruder lief, wurden spezielle Agenten einer neu gegründeten Behörde – die später das FBI werden würde – nach Osage-County geschickt, um die Morde aufzuklären. Soweit zur für die USA wenig rühmlichen Geschichte. Ein Journalist namens David Grann hat sie noch einmal in einem Sachbuch zusammengefasst, das 2017 erschienen ist.
Jetzt kommt Martin Scorsese. Er hat sich bald die Filmrechte gesichert und mit Eric Roth ein Drehbuch geschrieben, dessen Verfilmung teuer werden würde. Diesen Preis stemmten jetzt Paramount und Apple mit vereinten Kräften. Anders als bei Netflix kommt ,Killers of the Flower Moon‘ auch ins Kino (wo er natürlich hingehört).
Martin Scorsese erzählt die Geschichte der Osage in großen Bildern und innerhalb einer Familie. Sein langjähriger Hauptdarsteller Robert de Niro spielt dabei so etwas wie das wandelnde Böse, den Rancher Willam Hale, der eine Spur des Blutes hinterlässt, um immer reicher zu werden. Leonardo di Caprio spielt seinen Neffen, der mehr und mehr zum tödlichen Instrument wird. Neben di Caprio spielt Lily Gladstone seine Ehefrau Molly, eine Osage, in die der Held sich verliebt und die er heiratet, damit er sie langsam vergiften kann…
Pressestimmen
„Martin Scorcese ist 80 Jahre alt und hat gerade seinen wohl gewichtigsten Film gedreht.“, so die Welt, während die Frankfurter Rundschau DiCaprio lobt: „Man hat DiCaprio noch nie so unaufdringlich spielen sehen.“
„Martin Scorseses spätes Meisterwerk ist ein furioser Genre-Mix, beißende Gesellschaftskritik und eine erschütternd ambivalente Liebesgeschichte“, schreibt artechock.
Der NDR bringt es auf den Punkt: „Es mag abgedroschen klingen, aber auch ,Killers of the Flower Moon‘ ist ein episches Meisterwerk von Martin Scorsese – keine Minute zu lang.“
Regie Martin Scrosese
Drehbuch mit Eric Roth
Kamera Rodrigo Prieto
Musik Robbie Robertson
Besetzung Leonardo diCaprio, Lily Gladstone, Robert de Niro, Jesse Plemons, Tantoo Cardinal, John Lithgow, Brendan Fraser
US 2023, 206 Min., engl.OmU, ab 12