Ulla und Didi haben es nicht leicht. Gemeinsam tragen sie ein schweres Schicksal, so schwer, wie es nur wenige Menschen tragen müssen. Ihr Sohn wurde 2010 als Serienmörder überführt: Er hat als Krankenpfleger alten Menschen tödliche Medikamente gegeben. Die Anzahl der Opfer ist bis heute unbekannt. Achtzig sind es wohl.
Von einem auf den anderen Tag ist die Schuld ihres Sohnes über Ulla und Didi hereingebrochen und seitdem ist ihr Leben unweigerlich mit diesen Taten verknüpft. Auch nach Jahren rotieren noch immer Fragen im Kopf, weil keine Antwort genug ist, um Ruhe zu finden.
Und auch von außen werden sie erinnert: Es gibt wieder einen neuen Prozess, wieder ist alles in den Nachrichten und Zeitungen, ganze TV-Serien werden über ihren Sohn gemacht. Zudem ist der Umgang mit dem Sohn nicht einfach – sie haben sich entschieden, ihn nicht fallen zu lassen. Aber können sie ihm vertrauen?
Ulla und Didi haben gelernt, ihren Alltag in diesem extremen Spannungsfeld zu bestreiten. Und sie lernen es immer wieder aufs Neue. Vielleicht lernen sie es auch nie wirklich. Aber sie stellen sich dem Problem und gehen an ihre Grenzen, menschlich, als Eltern und als Paar. Die Regisseurinnen haben das Paar ein Jahr lang begleitet.
Pressestimmen
"Der Film liefert keine Antwort darauf, wie es zu diesen schrecklichen Verbrechen kommen konnte. Das wird manche nicht befriedigen. Und doch ist der Film sehenswert, eben weil er etwas anspricht, das in solchen Fällen nur selten thematisiert wird.", schreibt Film-Rezensionen.de.
"Die beobachtende Skizze einer lebenslangen Last, deren Gewicht das Protagonisten-Paar zu spüren beginnt, erfasst die innere Leere und Trauer zweier Eltern, deren Kind noch am Leben ist.", so Moviebreak.
Drehbuch, Regie Katharina Köster, Katrin Nemec (Dokumentarfilm)
Kamera Tobias Tempel
Musik Cico Beck
Mit Ulla und Didi Högel
DE 2024, 79 MIn., dtF