Etwas außerhalb von Paris liegt in einer Seine-Schleife der Vorort Nanterre. An der Uni „Paris X“ starteten im März 1968 die Unruhen der 68er, ein legendärer Ort also. Dort liegt auch das Théâtre des Amandiers, das Theater und Kino ist, aber auch eine bekannte Schauspielschule. Valeria Bruni Tedeschi hat dort studiert.
Für zwölf junge Frauen und Männer geht ein Traum in Erfüllung, als sie an dieser renommierten Theaterschule aufgenommen werden. Unter der Leitung des eigenwilligen Regisseurs Patrice Chéreau sollen sie Tschechows „Platonow“ einstudieren. Neben rauschhaften Partyexzessen und leidenschaftlichen Liebeswirren ist gerade noch Zeit für die intensive Probearbeit.
Louis Garrel – ein früherer Ehemann von Valeria Bruni Tedesci – spielt den (Opern-, Theater- und Filmregisseur) Regisseur Patrice Chéreau (bei uns bekannt durch ,Die Bartholomäusnacht‘). Ob die Schüler:innen wollen oder nicht, sie müssen eine enge Beziehung mit dem Regisseur eingehen!
Das gilt auch für Valeria Bruni Tedeschi, die nicht nur tatsächlich mit Patrice Chéreau – der das Theater von 1982 bis 1990 geleitet hat – den „Platonov“ einstudiert hat, sondern in einer adaptierten Version des Stücks und einer ihrer ersten Filmrollen die Sonia gespielt hat (,Hotel de France‘, 1987, Regie Patrice Chéreau). Der Originaltitel ,Les Amandiers‘ bezeichnet die Schüler der Theaterschule.
Pressestimmen
"Voller Emotionen und mit einer überzeugenden Truppe junger Schauspieler:innen", meint das Hamburger Abendblatt und sagt, es sei Tedeshis bester Film.
Die ZEIT findet eine "unendliche Melancholie" in dem Film und beschreibt ihn als "faszinierend" und "mitfühlend" .
Kino-Zeit meint, der Film spiegelt "die sinnliche, vor Leidenschaft zuweilen beinahe übersprudelnde Erfassung eines Lebensgefühls" wider.
Regie Valeria Bruni Tedeschi
Drehbuch mit Noémie Lvovsky, Agnès de Sacy
Kamera Julien Poupard
Schnitt Anne Weil
Besetzung Nadia Tereszkiewicz, Sofiane Bennacer, Louis Garrel, Micha Lescot, Clara Bretheau
FR/IT 2022, 126 Min., frz.OmU, ab 12