In Deutschland ist – wieder einmal – Wahlkampf. Neu ist die Frauenpartei FEM, die Ökologie, Gleichstellung und Nachhaltigkeit erreichen will. Anita Martinelli und Sarah Bedford verfolgen große politische Ziele. Dann kommt ihnen ein (seltsamer) Virus zu Hilfe.
Mitten im Wahlkampf werden die Männer immer wilder, sexuell völlig übererregt krepieren sie dann jämmerlich … denn dieser Virus befällt nur Männer.
Als es auch den Bundeskanzler erwischt, greifen Anita und Sarah nach der Macht. In ihrer neuen Position sorgen wie dafür, dass ein Virus versucht wird zu entwickeln, aber nicht alle in der – mittlerweile rein weiblichen – Regierung wollen die Männer wirklich retten...
Nach dem Roman von Robert Merle entwirft die Regisseurin Irene von Alberti eine feministische Endzeit-Parodie, in der sie (noch) patriarchaische Gewohnheiten durch konsequente Verkehrung entlarvt und (schon) einen neuen Weg durch all die Unordnung sucht. Die Schauspieler:innen-Punkte gehen voll an Britta Hammerstein als resolute Chefin des überraschenden Durcheinanders.
Regisseurin Irene von Alberti: „Ja, das klingt paradox und komisch – die sogenannten Beschützer müssen geschützt werden. Aber vielleicht muss man die Männer vor sich selbst schützen. In dem Film versuche ich vieles zu verdrehen, auf den Kopf zu stellen, in Unordnung zu bringen. Ich finde Männer schon ,schützenswert‘, aber natürlich nicht in der alten patriarchalen Ausgabe.
Der Roman ist eine super Vorlage mit seiner Erfindung einer Art unmoralischen Virus, das nur männliche Wesen killt. Das wirft sofort die Frage auf, was wäre wenn die Männer aussterben? Eine schöne Satire auf den ewigen Geschlechterkampf. Im Mittelpunkt des Romans steht der virile Virologe und Frauenheld Ralph Martinelli, der am Ende als geläuterter männlicher Feminist mit seinem Impfstoff die Welt rettet. Jahrzehnte später muss die Geschichte natürlich anders erzählt werden, aus heutiger Sicht und aus weiblicher Perspektive, wir sind im Feminismus ja schon viel weiter gekommen. Wir sehen aber auch, dass #MeeToo eine nie enden wollende Aktualität besitzt und uns immer wieder Backlashs für den Feminismus drohen, wie momentan in den politischen Entwicklungen.
Pressestimmen:
"Irene von Albertis ’Die geschützten Männer’ ist die richtige Antwort auf die immergleiche, vorhersehbare deutsche Komödie." Und: "Albertis Film wirkt befreiend, auch weil er die Geschlechtergeschichte einfach so weiterschreibt, als wäre heute nicht alles unendlich komplizierter.", findet artechock.
"Im Gewand der Komödie blickt der Film auf unterschiedliche Strömungen innerhalb des Feminismus und lässt sie selbstironisch aufeinander los. (... ) Und am Ende macht dieser anarchische Film sogar noch einen Vorschlag, wie die Geschlechter in Zukunft besser miteinander auskommen könnten. Eine fantasievolle Utopie – natürlich. Aber keine Fantasterei.", so film-rezensionen.de.
Drehbuch, Regie Irene von Alberti
nach dem Roman von Robert Merle
Kamera Constantin Campean
Musik Karim Sebastian Elias
Besetzung Britta Hammelstein, Mavie Hörbiger, Yousef Sweid, Bibiana Beglau, Julika Jenkins, Godehard Giese
DE 2024, 104 Min., dtF, ab 12