Es ja so, dass jede:r Regisseur:in so Ideen hat, wie eine Szene, eine Wohnung, ein Drehort dekoriert werden sollte. Besondrers unter den Autoren-Filmern, während in Hollywood der Leiter des Ausstattungs-„Departments“ oft alles selbst entscheiden kann: die Farben der Tapeten und wie eine Wohnung oder ein Büro möbliert ist und welche Gegenstände auf diesem Möbeln stehen (und etwas über das Leben der Bewohner erzählen … sollen).
Der Film ,Die Ausstattung der Welt‘ entführt sein Publikum in fünf große Agenturen für Ausstattung in Berlin und Hamburg. In den Studios Babelsberg gibt es allein schon drei große „Funden“, dann noch in Berlin den „delikatessen Requisiten Fundus“ und in Hamburg den Fundus der FTA (= Film- und Theater-Ausstattung).
Was gibt es dort? Werden die Gegenstände gemietet? Oder gekauft? Ist es wahr, dass ein guter Fundus an die 100.000 Sachen rumstehen hat? Lampen, Tassen, Sofas, (Missions-)Spardosen, Fahnen, Spielzeugfische, Plastikblumen, Uhren und Ölgemälde?
Der Film zeigt die Welt der Austattungs-Lager und zeigt auch immer wieder, wo die Gegenstände aufgetaucht sind in Folgen von „Großstadtrevier“, „Welt am Draht“ oder „Babylon Berlin“, um nur einige zu nennen.
Dass manches Fundus-Stück es im Rahmen des deutschen Kolonialismus in die Funden geschafft hat, ist noch ein andere Geschichte, die der Film ebenfalls verfolgt.
Pressestimmen
„ ,Die Ausstattung der Welt‘ vermag es, den Blick auf Spielfilme zu verändern, indem er die Aufmerksamkeit auf die scheinbar nebensächlichen Dinge lenkt, von denen Filme so voll sind. Wie viele Rätsel, wie viele Geschichten diese Dinge bergen (...) – davon erzählt der Film mit so viel Genauigkeit wie Humor“, lobt epd-film.
Auch ttt ist beeindruckt: „Dem Eigensinn der Dinge eine Bühne geben. Sie ahnen ja gar nicht, was noch alles erzählt werden möchte.“
Drehbuch, Regie Susanne Weirich, Robert Bramkam (Dokumentarfilm)
Kamera Markus Koob
DE 2023, 99 Minn., dtF, ab 0