Im amerikanischen Kultfilm von 1984 (von Alex Cox) waren es Harry Dean Stanton und Emilio Estevez, die als ,Repo Men‘ in den USA unterwegs waren, um säumigen Kreditzahlern die Autos wegzunehmen, die sie nicht bezahlen können oder wollen. Aber dann kommen ihnen strahlende Außerirdische dazwischen…
Der marokkanische Regisseur Faouzi Bensaïdi schickt Mehdi und Hamid im Auftrag eines Inkassobüros in die Wüste. Sie tragen dieselben Anzüge, schlafen im selben Zimmer in den Hotels. Sie teilen alles, auch die vielen Lügen, die man ihnen auftischt, die Trostpreise, mit denen man sie abspeist … und immer wieder die Wüste!
Eines Tages an einer Tankstelle in einem Ort irgendwo im Nirgendwo bietet ihnen jemand 3000 Dirham, wenn sie seinen Gefangenen – der immerhin Handschellen trägt – bei der Polizei abgeben. Hamid und Mehdi haben allerdings nicht mit den Fähigkeiten und dem eisernen Willen dieses Mannes gerechnet. Ihr Trip nimmt eine radikale Wendung…
Regisseur Bensaïdi über seinen marokkanischen Western: „In einem Hotel in Marrakesch sah ich zwei Männer mit Aktenkoffern und fast identischen Anzügen. Ihre Gesten waren wie synchron. Sind sie im selben Zimmer, weil sie nicht genug Geld haben? Ich machte mir Notizen, ohne zu wissen, wohin mich das führen würde. Als ich einige Zeit später durch Casablanca lief, sah ich eine Werbung für ein Inkassobüro. Da fingen die Dinge richtig an, sich zu entwickeln.“
Pressestimmen
"Die elliptische Erzählweise, die für den Film insgesamt charakteristisch ist, erlaubt es, Komik und Tragik dicht nebeneinanderzustellen, und lässt gleichzeitig viel Raum für Imagination – für die poetische Freiheit der Rezipientin", so die taz.
"Regisseur Faouzi Bensaïdi (’Vom Gießen des Zitronenbaums’) gelingt mit ’Déserts – Für eine Handvoll Dirham’ ein visuell eindrucksvolles Werk, das durch seinen skurrilen Humor überzeugt.", schreibt Szene Hamburg.
Der Freitag ist begeistert: "Es gibt so viel in den Bildern zu entdecken, dass ein einmaliges Sehen kaum ausreicht. Bensaïdi hat gemeinsam mit Kameramann Florian Berutti einen betörend schönen Film geschaffen, der seine bittere Gesellschaftsstudie schleichend ins Surreale gleiten lässt.
Drehbuch, Regie Faouzi Bensaïdi
Kamera Florian Berutti
Musik Masha Kashyna, Stefan Littmann
Besetzung Fehd Benchemsi, Abdelhadi Talbi, Rabii Benjhaile, Hajar Graigaa, Faouzi Bensaïdi
FR/DE/BE/Marokko/Katar 2022, 120 Min., dtF|OmU, ab 12