Samet, ein junger Kunstlehrer aus Istanbul, leistet seit vier Jahren seinen Pflichtdienst in einem abgelegenen Dorf in Anatolien. Er verrichtet seine Arbeit gewissenhaft, wartet aber, trotz einer Affäre mit seiner Kollegin, nur darauf, die Trostlosigkeit des Landlebens so schnell wie möglich verlassen zu können. Doch als er von zwei Schülerinnen beschuldigt wird, sich unangemessen verhalten zu haben, schwindet seine Hoffnung auf eine Karriere in Istanbul immer mehr. Seine Rechtfertigungen laufen ins Leere. Verzweiflung aber auch Wut nehmen ihn immer mehr in Besitz.
Pressestimmen
Die Zeit ist begeistert: "’Auf trockenen Gräsern’ ist viele Filme in einem. Großes Erzählkino, politisches Stimmungsbild und Zustandsbeschreibung der Türkei, anatolische Dorfchronik, die Geschichte einer rätselhaften Dreierkonstellation – und ein Nachdenken über Bilder, die manchmal mehr wissen als derjenige, der sie macht."
"Deutlicher als in all seinen bisherigen Filmen stellt sich bei ’Auf trockenen Gräsern’ heraus, dass Ceylan ein Meister der Überraschungen sein kann. So gemächlich das Erzähltempo, so unerwartet ist nämlich das, was jeweils als Nächstes passiert.", meint die taz
"Visuell imposant, darstellerisch markant und inhaltlich provokant lotet (der Regisseur) Ceylan die Facetten des menschlichen Daseins aus – und lässt hierbei die gesellschaftliche Dimension nicht aus", schreibt Szene Hamburg.
"In langen Einstellungen mit statischen Bildkompositionen oder langsamen Zooms kreiert er nicht nur ein Filmuniversum, sondern auch einen Diskursraum, in dem Wertvorstellungen und Weltbilder immer wieder neu verhandelt werden.", findet der Freitag.
Regie Nuri Bilge Ceylan
Drehbuch mit Ebru Ceylan, Akın Aksu
Kamera Cevahir Şahin, Kürşat Üresin
Musik Giuseppe Verdi
Besetzung Deniz Celiloğlu, Merve Dizdar, Musab Ekici, Ece Bağcı, Erdem Şenocak
TR/FR 2023, 197 Min., türk.OmU| dtF, ab 12