Der Architekt Michele De Lucchi baut einen Steinkreis, einen Kreis aus Steinen im Boden, irgendwo in der Wiese eines Gartens. Wozu?
Steine kommen aus dem Berg, sie werden herausgesprengt, zerkleinert, sortiert – oder sogar zu kleinsten Bröseln zerstoßen. Der Film nimmt die Zuschauer mit Bildern wie sie noch nicht zu sehen waren auf die Reise der Steine. Die Leinwand wird zum Musterteppich, wenn viele kleine schwarze Steine in Zeitlupe auf einem Laufband reisen: sie vibrieren, scheinen zu schweben.
Später zeigt der Regisseur Sprengungen in Steinbrüchen (in schönster Zeitlupe). Dazu erklingt die komplexe Musik von Evgueni Galperine: Eine optisch und akustisch äußerst attraktive Überzeugungsarbeit wird hier geleistet – weg vom Beton!
Wenn Michele De Lucchi am Ende berichtet, was er davon hält, wie heute gebaut wird, und was man bedenken sollte, wenn man an die Zukunft der Architektur denkt, dann sind die Zuschauer bestens vorbereitet … und dankbar für diese außergewöhnliche „Steinoper“.
Pressestimmen
Die taz schreibt: "Kossakovsky inszeniert die gewalttätige Plünderung der endlichen Ressourcen in eindrucksvollen Luftbild- und detailreichen Großaufnahmen. Und, als ob dies noch nicht genug Effekt wäre, unterlegt er die Bilder zusätzlich noch mit dramatischer Musik oder vibrierenden Soundeffekten."
"Victor Kossakovsky (’Gunda’, ’Aquarela’) widmet sich in seinem neuen Essay-Film dem Thema Stein und bringt mit sinnlich aufgeladenen Aufnahmen tatsächlich das Material zum Sprechen", so epd film.
Drehbuch, Regie Victor Kossakovsky (Dokumentarfilm)
Kamera Ben Bernhard, Andrew Efimov, Artem Chirukhin
Musik Evgueni Galperine
Schnitt Victor Kossakovsky, Ainara Vera
Mit Michele de Lucchi
DE 2024, 102 Min., OmU, ab 0