City of Darkness

Kowloon Walled City – was ist das – was war das?
Das von hohen Mauern umgebene chinesische Fort auf der Halbinsel nördlich von Hongkong entstand schon vor drei Jahrhunderten. Nachdem die Engländer das Gebiet um 1890 gepachtet hatten und für die Sicherheit gegen externe Feinde garantierten, wuchs die Bevölkerung schnell. 

Als die Japaner China besetzt hielten, haben sie die Mauern um das Viertel abgerissen. Trotzdem hieß das Viertel weiter Walled City. Nach dem zweiten Weltkrieg siedelten sich dort viele chinesische Flüchtlinge an. Es wurde eine Hochburg der Triaden.

Die Verwaltung von Hongkong hat dann im Verlauf eines Jahrzehnts „aufgeräumt“. Zuerst wurden durch endlos wiederholte Razzien die Triaden vertrieben. Dennoch galt das Viertel als „Schandfleck“, nicht zuletzt weil die hygienischen Zustände innerhalb des engen Gewirrs schmaler Gassen als bedenklich galten. 1987 – in dem Jahr, als die Stadtverwaltung von Hongkong mit der Umsiedlung und dem Abriss begann – wohnten dort etwa 33.000 Menschen in unzähligen kleinen Wohnungen. Etwa 1995 war die Kowloon Walled City Geschichte. Auf Kantonesich heißt sie heute noch Hag Ngam zi Sing, Stadt der Dunkelheit. Wohl deshalb, weil man in den unteren Etagen dieses Häuserbergs quasi kein Tageslicht mehr hatte. Statt dessen wurde dort 1996 ein großzügiger Park errichtet.

Die Geschichte der ,City of Darkness‘ spielt in der Mitte der 80er Jahre. Ein gewisser Chan Lok kommt nach Hongkong und legt sich mit dem Triadenboss Mr. Big an. Als das schief geht, flüchtet er in die Walled City. Dort wird er ein Schützling des lokalen Gangsterbosses. Dumm nur, dass Chan nicht irgendwer ist – in einem Land, in dem Herkunft sehr wichtig ist. Und so kommt es zu einer entscheidenden Schlacht um die Zukunft der Walled City.

Soi Cheang legt mit seinem brandneuen Film einen Actionwerk in der Tradition von John Woo und Tsui Hark vor: Der ganze gute Stoff dieser Filme in 120 Minuten.