Sie war Elektrikerin, Maschinistin, Obst-Expertin: In der Lausitz war Wilma eine Frau mit vielen Talenten und noch mehr Schulungen. Bis Ende der 90er-Jahre hat sie im Lausitzer Braunkohlerevier gelebt. Dann hat ihr Mann eine Andere – oder wie soll Wilma es deuten, dass er nackt mit ihrer Freundin in der Küche steht und Spaghetti kocht?
Wilma verlässt die Lausitz und geht nach Wien. Dort führt ihr Jungendfreund Martin einen Baumarkt, wo sie arbeiten kann und in Martins Datsche kann sie erstmal übernachten. Mit Mitte Vierzig fängt Wilma noch einmal bei Null an. Ohne Adresse, aber mit vielen Besuchen in den lauschigen Kneipen. Als fliegende Handwerkerin repariert sie sich durch Wien.
Zwischen Walzer – sie wird Co-Lehrerin für Walzer-Schnellkurse für asiatische Wienbesucher – und Elektro-Installationen entdeckt und findet Wilma sich selbst wieder.
Karen-Mea Freese hat eine charmante, einfühlsam beobachtete Entwicklungsgeschichte geschaffen, die sie mit genau dargestellten und gespielten kleinen Momenten erzählt. Sie schickt die omni-präsente Fritzi Haberlandt immer wieder in neue Situationen, so dass das Publikum sich – wie im wahren Leben – erst einmal neu umschauen muss…
Hamburger Premiere
Am Sonntag, 27. Juli kommt Fritzi Haberlandt zur Vorstellung um 17.30 Uhr.
Drehbuch, Regie Maren-Kea Freese
Kamera Michael Kotschi
Musik Cassis B Staudt
Besetzung Fritzi Haberlandt, Xenia Snagowski, Stephan Grossmann, Thomas Gerber, Meret Engelhardt, Valentin Postlmayr
DE 2025, 112 Min., dtF, ab 0