„Die Entdeckung dieser Perle des Schweizer Filmschaffens, die nach fast fünf Jahrzehnten in einer wunderschön neu restaurierten Fassung auf Leinwand und Bildschirm zu sehen ist, kann nur empfohlen werden! Mit diesem sinnlichen Werk voller magischer Akzente, liefert Daniel Schmid ein starkes Liebesdrama, das die unermessliche Melancholie der menschlichen Seele erkundet.
Die Nachtklubsängerin Viola (Ingrid Caven), die an Tuberkulose erkrankt und vor dem Ende ihrer Karriere steht, gibt den Avancen eines vermögenden Verehrers (Peter Kern) nach. Er nimmt sie mit auf sein Schloss, wo sich das Märchen für das Paar bald als Trugbild entpuppt. Fern des Rampenlichts und der wahren Liebe muss Viola unwiederbringlich verwelken ...
Um diese romantisch-makabre Fabel zu erzählen, setzt Schmid filmische Kunstgriffe wie samtweiche Farben, sinnliches Licht und eine einfühlsame Montage ein und erzeugt damit eine Atmosphäre von köstlichem Kitsch. «La Paloma» ist ein Melodram der Extraklasse, mit einem ganz eigenen Stil und Anleihen ans Musical und den fantastischen Film.“
sagt Anaïs Emery – künstlerische Leiterin des GIFF (Geneva International Film Festival), wo die digital rekonstruierte Fassung des Films, die wir auch hier zeigen, vorgestellt wurde.
Cinefest-Preview
Am Montag, 11. November um 18 Uhr gibt CineGraph-Chef Hans Michael Bock vor der Vorführung eine Einführung in den Film von Daniel Schmid.
Das Cinefest ist eine Veranstaltung von CineGraph - Hamburgisches Centrum für Filmforschung e.V..
Regie Daniel Schmid
Drehbuch mit Rainer Werner Fassbinder
frei nach „Die Kameliendame“ von Alexandre Dumas
Schnitt Ila von Hasperg
Kamera Renato Berta
Musik Gottfried Hüngsberg, Peer Raben
Besetzung Ingrid Caven, Peter Kern, Peter Chatel, Bulle Ogier, Jérôme Nicolin, Béatrice Stoll
CH/FR 1974, 110 Min., dtF