Krimis verhandeln Recht und Gerechtigkeit. Sie diskutieren die Ordnung der Gesellschaft: die Verletzungen und die Wiederherstellung der Ordnung.
Was lässt sich über die deutsche Gesellschaft erfahren, wenn Juden in populären deutschen TV-Krimis der Gegenwart zu Verdächtigen erklärt werden? Was macht diese Erzählungen attraktiv, akzeptabel – und gleichzeitig vielleicht auch genussvoll antisemitisch? Oder in anderen Worten: Wie verbinden sich diese Bilder mit Gefühlen und moralischen Normen?
Vortrag mit Filmausschnitten
Am 28. November um 18 Uhr diskutiert Daniel Wildmann diese Fragen am Beispiel zweier Folgen der populären Krimi-Serien Tatort und Schimanski: ‚Der Schächter‘ (Tatort, 2003) und ‚Das Geheimnis des Golem‘ (Schimanski, 2004).
Daniel Wildmann ist Historiker und Filmwissenschaftler. Einer seiner Forschungsschwerpunkte ist: Deutsch-jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts. Er ist Programmleiter der W. Michael Blumenthal Akademie des Jüdischen Museums Berlin.
In Kooperation mit dem Jüdischen Salon am Grindel
Der Schächter
Regie Jobst Oetzmann
Besetzung Eva Mattes, Justine Hauer, Nikolaus Paryla, Felix von Manteuffel
DE 2003, 83 Min., dtF
Das Geheimnis des Golem
Regie Andreas Kleinert
Besetzung Götz George, Nina Kunzendorf, Denise Virieux, Otto Tausig
DE 2004, 90 Min., dtF, ab 12