Schon als Kind hat sie mit ihrem Vater auf der Bühne gestanden. In den 60er Jahren nahm sie Teil an der Entdeckung von Blues-, Jazz- und Rockmusik durch die iranischen Komponisten, die Lieder für sie schrieben mal jazzig-westlich, dann wieder klassisch persisch, aber immer mit persischen Texten. Später sang sie auch in Europa, vor allem auf französisch mit Charles Aznavour. Aber sie sang auch auf dem Festival in San Remo und landete in Spanien einen Mega-Hit (Desde hace tiempo). Dann kam die iranische Revolution und ihre überraschend negativen Folgen für die Einwohner des Iran.
Wie alle anderen Sängerinnen, aber auch Sänger des Landes, wurden weitere Auftritte und Plattenaufnahmen verboten. Googoosh stand lange Jahre unter Hausarrest. Erst im Jahr 2000 gelang es ihr, den Iran zu verlassen. Es folgte ein großes Comeback-Konzert in Toronto 2001 und eine zweite Karriere. Bis heute ist sie DIE iranische Pop-Sängerin.
Die Regisseurin Niloufar Taghizadeh ist im Revolutionsjahr 1979 geboren, kennt also nur die Zeiten danach. Trotzdem schildert sie in ihrem Film sehr schön, wie sie als junges Mädchen Googoosh verehrte und bei einem (geheimen, als Spielzeughändler getrarnten) Kassettenhändler VHS-Kassetten von Googoosh erwarb.
In ihrem Film erzählt sie die Lebensgeschichte der Sängerin und lässt die 1950 geborene Frau selbst zu Wort kommen.
Pressestimmen
Die taz schreibt: "’Googoosh – Made of Fire’ zeigt einen tiefen Einblick in das Leben und in die Seele der Jahrhundertkünstlerin. Es gelingt Niloufar Taghizadeh, Googoosh in den Mittelpunkt zu setzen und gleichzeitig ein großes Bild zu zeichnen, über den Iran, über seine Menschen, über seine Held:Innen."
"Googoosh ist die erste iranische Popsängerin. Dennoch findet man in ihrer Musik Spuren von Blues, Jazz, Pop und traditioneller iranischer Musik. Alles ist miteinander vermischt, ähnlich wie im Iran, wo viele Volksstämme mit verschiedenen Sprachen und Musiken zusammenleben. Sie vereint all dies.", bespricht die Regisseurin Niloufar Taghizadeh im Deutschlandfunk.
"’Googoosh – Made of Fire’ ist ein Film, der auf emotionale Art politisch ist. Ein Film, der zur rechten Zeit kommt und dessen 95 ergreifende Minuten über die lebendige Grande Dame der iranischen Popkultur sich aus vielen Gründen unbedingt lohnen.", so epd Film.
Regie Niloufar Taghizadeh (Dokumentarfilm)
Kamera James Rodney Stolz, Steffen Bohnert
Schnitt Catharina Kleber
DE/US 2023, 98 Min., farsi/engl.OmU, ab 12