Dieser Musikfilm erzählt die unglaubliche Geschichte einer Musik, die über siebzig Jahre als verloren galt und berichtet vom Schicksal der jüdischen Künstler, die mit dieser Musik ein Vermächtnis hinterlassen haben.
Es gab zwei Musikproduktionen, die Plattenlabel „Semer“ und „Lukraphon“, die im nationalsozialistischen Berlin – nicht zuletzt durch die „Öffnung“, die man für die Olympischen Spiele 1936 inszenierte – noch bis 1938 Musik jüdische Künstler produzierten und ihre Platten verkauften. Ihre Büros wurden mit 4500 Schellackplatten, Texten, Noten und Originalmatrizen am 9. November 1938, der „Reichspogromnacht", vollständig vernichtet.
Durch die jüdischen Emigranten, die zwischen 1933 und 1938 Deutschland verließen (bzw. verlassen konnten), gelangte die Musik der Berliner Plattenlabels auch ins Ausland. So konnte die Musik vor allem auf Schellack-Platten „überleben“ (wo die Platten überlebten). Mehr als 70 Jahre danach haben zwei Plattensammler sie in akribischer Kleinarbeit aus den entlegensten Winkeln der Welt zusammengetragen und restauriert: der deutsche Diskograf und Jazz-Historiker Rainer Lotz und der israelische Geschichtswissenschaftler Ejal Jakob Eisler.
Regisseur Christoph Weinert gibt in seinem Film nicht nur ein paar Kostproben der heutigen Interpretationen der alten Songs mit dem „Semer Ensemble“ und Sasha Lurje, hier bekommen die alten Songs viel Raum.
Hamburger Premiere
Am Sonntag, dem 8. Dezember um 15 Uhr ist dazu Regisseur Chrisoph Weinert zu Gast.
Drehbuch, Regie Christoph Weinert (Dokumentarfilm)
Kamera Michael Weihrauch, Boris Heiland, Hans Oliver Wolf
Mit Alan Bern, Paul Brody, Daniel Kahn, Sasha Lurje, Lorin Sklamberg u.a.
DE/CH 2024, 94 Min., engl.OmU, ab 6